Großeltern-Projekt im Hunteburger Regenbogen-Kindergarten endet mit großem Fest
Telefon mit Drehscheibe? Schallplatten? Mechanische Schreibmaschine? Mit Blick auf Smartphone, Tonie-Box und Whats-App-Sprachnachrichten ist das ein Dreiklang aus längst vergangenen Zeiten. Im katholischen Regenbogen-Kindergarten in Hunteburg haben die Kinder diese Dinge nun staunend in den Händen gehalten – als Beispiele dafür, wie das Leben der Großeltern früher ausgesehen hat.
„Wir haben uns in diesem Kindergartenjahr selbst das Thema ,Großeltern‘ als Schwerpunkt gesetzt“, erläutert Leiterin Angelika Riese. Was haben meine Großeltern als Kinder gerne gespielt und gegessen? Welche Gegenstände gehörten früher zu ihrem Alltag? Dieses Jahresprojekt mündete in einen festlichen Großeltern-Nachmittag, zu dem mehr als 200 Omas und Opas samt Enkelkindern kamen.
Da schallte nach der Begrüßung das Lied „Oma und Opa sind immer unsere Besten“ aus hundert Kinderkehlen lautstark über den Spielplatz, über viele Wochen hinweg von den Kindern gemeinsam eingeübt. Anschließend bastelten Großeltern und Enkelkinder gemeinsam kleine Vogelhäuschen, ließen sich fotografieren und beklebten für das Ergebnis kunstvoll Bilderrahmen. Sie drehten an der Drehorgel, mit der Herbert Unger aus Hunteburg zugegen war, stärkten sich in der Cafeteria oder am Waffelstand und verbrachten spielerische Stunden. Das gesamte Kita-Team hatte diesen gelungenen Nachmittag organisiert, Eltern hatten Kuchen gebacken, Waffelteig vorbereitet und beim Aufbau geholfen.
Bereits seit Anfang des Jahres hatten die Großeltern zudem die Möglichkeit, an Besuchstagen ein paar Stunden im Vormittag gemeinsam mit dem Enkelkind in der Gruppe zu verbringen. Sie nahmen am Morgenkreis teil, frühstückten mit, sangen, spielten. „Viele Omas und Opas haben diese Gelegenheit wahrgenommen, einmal in den normalen Kindergarten-Alltag hineinzuschnuppern“, so Angelika Riese.
In den drei Projektwochen vor dem Großeltern-Nachmittag beschäftigten sich die Kinder noch einmal intensiv mit dem „Damals“. Für alle Kindergarten-Gruppen stand ein Ausflug ins Heimatmuseum Schwagstorf auf dem Programm, wo Rainer Jürgens vom Heimatverein den kleinen Gästen alte Schulbänke und anderes zeigte. In den Gruppen bastelten die Kinder Steckbriefe der Großeltern, lernten längst ausgediente Dinge wie ebenjene Telefone und Schallplatten kennen und frühstückten sogar nach Großeltern-Art. Für die Kinder, die in der Einrichtung zu Mittag essen, standen eine Woche lang weder Nudeln noch Pizza, sondern Gerichte wie Erbsensuppe und Kartoffelsalat auf dem Speiseplan: Köchin Kerstin Schulze Zumklay kochte „wie früher“.
Das Miteinander der Generationen ist dem Kindergarten auch über das Großeltern-Projekt hinaus ein wichtiges Anliegen. „Unsere Gruppen sind seit Jahren – mit Corona-Unterbrechung – regelmäßig zu Besuch im Altenheim St. Agnes“, sagt Kita-Leiterin Angelika Riese. „Dieser Kontakt ist uns sehr wichtig, sowohl für die Senioren als auch für unsere Kinder.“ Zudem sind regelmäßig Vorlesepaten, meist Großeltern, zu Gast in den einzelnen Gruppen. Und der nächste Großeltern-Nachmittag kommt nach diesem Erfolg ganz bestimmt.